“optische Verzerrungen”
…oder wie reduziere ich meine abstehenden Ohren und zaubere mir eine grössere Nase 😉
Kleine Fotokunde zum Thema “optische Verzerrungen bei Portraits”
Jeder kennt wahrscheinlich Bilder von sich, auf denen man irgendwie “ verzerrt“ aussieht. Jemand macht ein Bild und man denkt, irgendwie stimmt da was nicht.
Als Tipp fürs Fotografieren gilt: lieber ein paar Schritte vom Motiv entfernen und mit der Kamera etwas heranzoomen. So erhält man den gleichen Bildausschnitt aber fotografiert mit einer grösseren Brennweite. Dadurch wirkt das Motiv/Gesicht natürlicher und man erhält ein schöneres Resultat.
Warum ist das so?
Diese Verzerrungen, auch Brennweitenverzeichnungen genannt, hängen mit der Konstruktion der Linsen zusammen und sind dadurch mehr oder weniger stark ausgeprägt. Besonders stark machen sich solche Verzeichnungen bei sehr kleinen Brennweiten bemerkbar (siehe Bild oben bei z. B. 8 mm). Dieser Effekt wird noch verstärkt, je näher man mit der Kamera am zu fotografierenden Objekt ist. Man spricht auch von einer tonnenförmigen Verzeichnung (Abbildung 1). Dadurch scheinen die in der Mitte des Bildes liegenden Bereiche grösser als sie es tatsächlich sind. Bezogen auf das Gesicht wirkt die Nase in der Bildmitte dann deutlich dominanter.
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3
Den entgegengesetzten Effekt bekommt man bei sehr großen Brennweiten. Hier wirken die Bereiche in der Bildmitte kleiner. Die Bereiche am Bildrand dagegen grösser. Bezieht man dies nun auf die Bilderserie (Bild bei 300mm), so erkennt man dass die Nase kleiner wirkt. Die Ohren dagegen wirken grösser und dominanter. Man spricht hier von einer kissenförmigen Verzeichnung (Abbildung 3).
Um nun ein möglichst natürlich wirkendes Portrait zu bekommen sollte die Brennweite zwischen 85 – 135mm liegen. Hier wirken die Proportionen des Gesichtes am natürlichsten und die Verzeichnungen sind am geringsten (Abbildung 2).
Viel Spass beim Ausprobieren.
Hallo,
auf der Suche nach der ‘idealen Portraitbrennweite’ bin ich hierher gekommen.
Ein großes Kompliment, so unkompliziert hat noch keiner erklärt, wie optische Verzerrungen entstehen. Werde in Zukunft öfters mal vorbeischauen.
Gruß aus Singen
Hans-Dieter